Österreichs jüngster Referee lebt Golf in allen Facetten

Vom Spaß auf der Driving Range über Trainingscamps und erste Turniererfahrungen bis hin zum Single-Handicapper – und schließlich zum Referee. All das in 16 Jahren. Doch bei Lukas Weberberger handelt es sich nicht etwa um einen Spätberufenen, der den Golfsport im höheren Alter für sich entdeckt hat. Ganz im Gegenteil: Mit 16 Jahren ist der Oberösterreicher derzeit Österreichs jüngster Referee im Golfsport.

Vom Junior-Golfer zum Regelhüter

Bereits im Alter von vier Jahren bekam Lukas seine ersten Golfschläger in die Hand. Dass er einmal als Referee auf den Fairways stehen würde, war damals aber noch nicht abzusehen. Aus Eigeninteresse eignete er sich im Laufe der Jahre ein beachtliches Wissen in Sachen Regelkunde an. Im Sommer 2024 folgte schließlich der Anstoß, der ihn auf seinen nunmehrigen Weg führte. Während seines Ferialjobs im GC Donau, wo er als helfende Hand im Sekretariat mitarbeitete, bekam er bei den dort ausgetragenen Mannschaftsmeisterschaften der Herren Division 3 erstmals Einblicke in die Aufgaben eines Turnierdirektors und Referees. Unter der Leitung von Erwin Zimmermann durfte er alles hautnah miterleben – und überzeugte dabei mit seinem Wissen über Regeln und Turnierorganisation auf Anhieb.

Die ÖGV Referee-Ausbildung

Nach der praxisnahen Einführung folgte die offizielle Ausbildung im Rahmen des ÖGV Referee Seminars. Der zweitägige Kurs unter der Leitung von Michael Resch und Hans Kienesberger („Auf diesem Weg möchte ich mich besonders bei ihnen sowie bei Günther Austerhuber für das entgegengebrachte Vertrauen bedanken!") stellt jedoch hohe Anforderungen an das Regelwissen der Teilnehmer: „Die Prüfung war schon anspruchsvoll – ich dachte zuerst, das wird knapp. Aber ich hab’s gleich beim ersten Versuch geschafft“, erinnert sich Lukas mit einem Lächeln.

Kurz darauf stand er bereits bei seinem ersten Turnier als offizieller Referee im Einsatz – einem Event der Austrian Juniors Golf Tour im GC Metzenhof. „In der Theorie klingt vieles klar, aber in der Praxis ist es dann doch nochmal etwas anderes“, erzählt er. „Gerade, weil ich so jung bin, werde ich manchmal noch etwas skeptisch beäugt – aber das legt sich schnell, wenn man zeigt, dass man weiß, was man tut.“

Lukas ist überzeugt: „Wir Referees sind in erster Linie da, um den Golferinnen und Golfern zu helfen. Das muss sich in vielen Köpfen erst verankern.“ Fairness, Teamgeist und gegenseitiger Respekt stehen für ihn an oberster Stelle. Diese Haltung hat er nicht nur als Referee, sondern auch als aktiver Spieler verinnerlicht: „Wichtig ist, dass man Spaß am Spiel hat. Und wenn man sich unsicher ist, sollte man lieber nachfragen, statt einfach etwas zu tun, das vielleicht nicht richtig ist.“

Erfahrungen auf höchstem Niveau

Auch Erfahrungen auf höchstem Niveau konnte er bereits sammeln: Beim DP World Tour Turnier in Altentann nahm er an praktischen Übungen teil und beobachtete Tour-Referees wie Mark Litton bei der Arbeit. „Das war extrem spannend. Zu sehen, wie professionell dort alles abläuft, hat mich sehr beeindruckt – und motiviert, vielleicht irgendwann selbst einmal auf diesem Niveau zu arbeiten“, erzählt er.

Neben der Matura, die im kommenden Jahr ansteht, möchte Lukas seiner Leidenschaft weiter treu bleiben. „Solange es sich zeitlich ausgeht, werde ich dabeibleiben“, sagt er bestimmt. Gleichzeitig will er auch andere junge Menschen motivieren, sich für die Aufgaben rund um den Golfsport zu begeistern: „Ich würde mich freuen, wenn mehr junge Leute den Referee-Job übernehmen. Das ist auch meine Botschaft – es ist spannend, verantwortungsvoll und man lernt unglaublich viel dazu.“ Seine Begeisterung ist in jedem Fall spürbar: „Bei den OÖ Landesmeisterschaften habe ich selbst mitgespielt, danach haben mich einige gefragt, wie das ist, als Referee zu arbeiten. Viele fanden es echt cool, dass ich das mit 16 schon mache“, erzählt Lukas stolz. Damit ist Lukas nicht nur Österreichs jüngster Referee, sondern auch ein Vorbild dafür, wie man mit Begeisterung neue Wege im Golfsport einschlagen kann.