Internationale Österreichische Amateurmeisterschaft 2024

Fabian Fischer kürt sich in einer mitreißenden Entscheidung zum neuen Champion. Johanna Ebner lässt der Konkurrenz hingegen keine Chance und siegt eindrucksvoll.

09.06.2024

Von 6. bis 9. Juni ist der Golfclub am Mondsee Schauplatz der Internationalen Österreichischen Amateur Meisterschaft der Damen und Herren. Neben Österreichs Top-Amateurinnen und Amateuren gehen auch zahlreiche SpielerInnen aus dem Ausland an den Start - viele aus direkten Nachbarländern wie Deutschland, Italien, Ungarn, Tschechien oder Slowenien. Stark vertreten sind heuer aber auch Golfer aus den Niederlanden sowie vereinzelt auch aus USA, Frankreich, Kroatien und Großbritannien.

Das Turnier wird bereits seit 1909 ausgetragen und ist seither ein Pflichttermin für die österreichische Amateur-Elite. Allen voran die heuer bereits erfolgreichen Fabian Lang bei den Herren sowie Johanna Janisch bei den Damen. Zudem am Start Johanna Ebner (Siegerin National Offene 2023), Isabella Holpfer oder Laurenz Kubin, der letztes Jahr um den Sieg mitspielte. Das heuer 151 Golfer und Golferinnen starke Teilnehmerfeld ist aber auch gespickt mit internationalen TeilnehmerInnen die ihrerseits den heimischen Golfern den Titel vor der Nase wegschnappen wollen. 

Gespielt wird von Donnerstag bis Sonntag über vier Runden Zählwettspiel auf dem Par-71 Kurs. Die Herren schlagen vom weißen und die Damen vom blauen Tee ab. Bei den Herren gibt es zwei Cuts, wobei der erste (besten 90 und geteilte) nach dem zweiten und der zweite (besten 57 und geteilte) nach dem dritten Spieltag erfolgt. Bei den Damen gibt es einen Cut (besten 21 und geteilte) nach drei Runden. 

Runde 1 - ÖGV Kaderspieler Maximilian Puregger liegt in geteilter Führung, auf den Plätzen folgen weitere Landsleute. Bei den Damen ist die Spitze fest in Hand der ÖGV Kaderspielerinnen. Allen voran Victoria Bauer

Maximilian Puregger unterstreicht in Runde eins, dass er in seiner Altersklasse zu den besten österreichischen Golfern zählt und gut gerüstet ist für größere Aufgaben. Kurz nach dem Start liegt der ÖGV Kaderspieler dank drei Birdies auf den ersten fünf Löchern bereits drei unter Par. Rund um den Turn folgt ein Birdie-Doppelpack auf den Löchern 10 (Par 5) und 11 (Par 4). Den Score kann er auf dem Weg zur Ziellinie zwar nicht ganz halten. Nach Bogeys auf den Löchern 13 (Par 4) und 15 (Par 3) kann er mit einem Birdie auf Loch 17 (Par 3) aber noch zurückschlagen. Mit der 67 (-4) liegt er zudem an der Spitze des Feldes. Gleichauf mit dem Niederländer Johan Sepers, der ganze zwei Pars auf den Front Nine notiert. Ansonsten stehen zehn Birdies sechs Bogeys gegenüber.

Auf der Verfolgung sind mit Fabian Fischer (68, -3) und Thomas Austin (69, -2) zwei weitere Golfer aus Reihen des ÖGV. Ebenfalls unter Par liegen noch Lucas Hepberger und der Brite Jake Hibbert, die beide eine 70 (-1) zum Scoring bringen. Bei Even Par folgt mit Fabian Lang ein weiterer ÖGV Kaderspieler.

In Reihen der Damen bringt nur eine Spielerin eine Runde unter Par ins Clubhaus. ÖGV Kaderspielerin Victoria Bauer spielt größtenteils sicher und leistet sich nur zwei Schlagverluste – auf den Löchern 7 und 12 (beide Par 4). Im Gegenzug nimmt sie vier Birdies mit – je zwei auf den Front bzw. Back Nine. Mit 69 (-2) Schlägen übernimmt sie die Spitze nach Runde eins. Erste Verfolgerin ist Hannah Mitterberger. Die Siegerin der National Offenen Meisterschaft 2022 liegt nach drei Bogeys bei einem Birdie kurz vor Schluss noch zwei über Par. Auf den letzten beiden Bahnen erspielt sie sich aber noch Schlaggewinne und kommt mit Even Par ins Ziel.

Knapp dahinter folgen die ÖGV Kaderspielerinnen Katharina Zeilinger und Johanna Ebner, die beide 72 (+1) Schläge notieren. Mit 74 (+3) Schlägen reihen sich Leonie Sinnhuber und Norah Sofie Seidl auf Rang T5 ein.

Runde 2 – Puregger gerät ins Wanken. Ein Niederländer übernimmt die Führung. Bei den Damen teilt sich ein Trio die Spitze

Der führende Maximilian Puregger kann an Tag zwei nicht an Runde eins anknüpfen und fällt mit einer 78 (+7) auf Rang T6 (+3) zurück. Der Weg an die Spitze war somit frei für die Konkurrenz. Der Niederländer Johan Sepers, der nach Runde eins in geteilter Führung gelegen ist, übernimmt die Führung mit einer 72 (Even) bei -3. Der Vorsprung ist mit einem Schlag jedoch minimal. Auf Rang zwei folgt Fabian Fischer, der ebenfalls mit 72 Schlägen ins Ziel kommt. Unter Par liegt ansonsten kein Spieler mehr. Bis Rang T10 (+4) sind die Abstände aber noch gering. Weiter hinten im Feld wurde bei +24 der Cut der besten 90 gezogen. Nicht mehr dabei ist Fabian Lang, der zu Runde zwei nicht mehr antritt.

Bei den Damen ist die Spitze nach Runde zwei dreigeteilt. Neben Victoria Bauer, die nach Runde eins noch alleine in Führung lag, liegen nunmehr Johanna Ebner und die Deutsche Danielle Modder in geteilter Führung. Während Bauer auf den letzten drei Löchern vier Schlagverluste hinnehmen muss, macht die deutsche Konkurrentin im Finish noch drei Schläge gut. Ebner ist hingegen am konstantesten unterwegs und bringt die zweite Even-Par-72 ins Clubhaus. Alle drei gehen mit +2 ins Wochenende.

Runde 3 – Konstanz macht sich bezahlt. Fabian Fischer übernimmt die Spitze und geht mit zwei Schlägen Vorsprung ins Finale. Bei den Damen liegt Johanna Ebner knapp in Front

Auch an Tag drei präsentiert sich der GC am Mondsee von seiner besten Seite. Fabian Fischer geht als einziger Österreicher im letzten Flight von Loch 1 auf die Runde und macht mit zwei Birdies auf den ersten drei Löchern gleich Druck auf die Konkurrenz. Auf den Front Nine kommt noch ein Bogey auf Loch 6 (Par 4) auf die Scorekarte, mit zwei weiteren Birdies zu Beginn der Back Nine spielt er sich aber wieder tiefer in den roten Bereich. Ins Ziel kommt er nach einem Bogey gefolgt von einem Doppelbogey allerdings nur mit einer Even-Par-71. Dank der guten 68er-Auftaktrunde und zwei konstanten Ergebnissen übernimmt er vor dem Schlusstag dennoch die Führung bei -2 und liegt nunmehr als einziger Spieler unter Par.

Zwei Schläge dahinter folgt der Niederländer Johan Sepers (Even), der vor allem auf den Front Nine mit vier Bogeys zu kämpfen hat und schlussendlich mit 74 (+3) Schlägen vom 18. Grün geht. Weitere zwei Schläge dahinter hat sich Arthur Zirl (+2) in Stellung für einen Podiumsplatz gebracht. Nach einer 75 zum Auftakt lässt er zwei 70er-Runden folgen und hat sich so bis auf Platz drei verbessert. Knapp dahinter liegen mit Stephan Csöngei (+3) und Maximilian Puregger (+4) zwei weitere ÖGV Kaderspieler.

Dank nun drei konstanten Scores hat sich bei den Damen Johanna Ebner in die alleinige Führung gespielt. In Runde drei muss sie mit drei Bogeys zwar bisher die wenigsten Schlagverluste hinnehmen, dafür notiert sie nur ein spätes Birdie auf Loch 16 (Par 4). Nach zwei 72er-Runden und der 73 (+2) am Moving Day geht sie bei +4 aber immerhin mit einem Schlag Vorsprung in den Schlusstag. Zwischen den Österreicherinnen an der Spitze hält sich weiterhin die Deutsche Danielle Modder (+5), die erst am abschließenden Par 5 von Loch 18 mit einem Doppelbogey die Führung verspielt.

Erneut zu viele Schlagverluste stehen bei Victoria Bauer zu Buche. Mit fünf Bogeys und einem Doppelbogey bei zwei Birdies und 76 (+5) Schlägen hält sie sich aber noch in der Nähe der Spitze und hat auf Rang 3 (+7) drei Schläge Rückstand auf die führende Nationalteamkollegin. Zwei weitere Schläge dahinter hat sich Hannah Mitterberger eingereiht, die sich nach ihrer 78 vom Vortag mit einer 73 wieder nach oben spielt. Auf dem geteilten 5. Platz (+11) liegen Isabella Holpfer und Katharina Zeilinger.

Finalrunde – Fischer kürt sich in einer mitreißenden Entscheidung zum neuen Champion. Ebner lässt der Konkurrenz hingegen keine Chance und siegt eindrucksvoll.

Bei den Herren entwickelt sich in der Schlussrunde ein spannendes Rennen um den Sieg mit einer mitreißenden Entscheidung, die erst in der Verlängerung fällt. Fabian Fischer geht zwar mit zwei Schlägen Vorsprung in die Finalrunde, muss auf den Front Nine aber drei Bogeys hinnehmen. Da auch seine Konkurrenten im Finalflight schwächeln und die weiteren Verfolger doch deutlicheren Abstand hatte, muss er die Führung aber nicht abgeben. Zum Start der Back Nine notiert er zudem ein Birdie und notiert bis zum Schluss Par um Par. Auf dem abschließenden Par 5 geht es allerdings noch drunter und drüber.

Denn Stephan Csöngei, der mit fünf Schlägen Rückstand auf die Spitze in die Finalrunde gestartet ist, macht im Finish nochmals ein wenig Druck auf seinen Teamkollegen: mittels Birdie auf Loch 16 (Par 4) und eines weiteren Birdies zum Schluss auf Loch 18 (Par 5). Auf Tee 18 schlägt dann das Zitterhändchen bei Fischer zu. Der Abschlag landet im Wasser und die Tür ins Playoff öffnet sich für seinen Konkurrenten.

Das Duo muss also erneut Loch 18 in Angriff nehmen und hat dabei nun jede Menge Zuschauer. Beim ersten Anlauf verpassen beide ihre Birdie-Chancen und teilen sich das Loch. Im zweiten Versuch entscheidet sich der Sieg bereits am Fairway. Während Fischer sicher vorlegt, riskiert Csöngei mit dem zweiten Schlag und bekommt die Rechnung sofort präsentiert. Der Ball geht ins Wasser. Er kann sich noch einen Par-Putt erspielen, verpasst diesen jedoch. Es hätte am Ende aber keinen Unterschied gemacht, da sich Fischer mit einem Birdie am zweiten Playoff-Loch zum Sieger krönt.

Rang drei geht nach einer famosen Aufholjagd noch an Maximilian Puregger, der nach drei Bogeys mit fünf Birdies ab Loch 9 zurückschlägt und dank Kartenstechen Platz drei erobert. Gemeinsam mit dem Niederländer Johan Sepers liegt er bei +2 und hat nur einen Schlag Rückstand auf die Spitze.

Bei den Damen geht Johanna Ebner mit nur einem Schlag Vorsprung ins Finale, schon nach kurzer Zeit spricht aber alles für die Kärntnerin. Während die Spielerin des Jacques-Lemans Golfclub St. Veit-Längsee auf den ersten vier Bahnen zwei Birdies notiert, müssen ihre Flightpartnerin und Konkurrentinnen um den Sieg gleich mehrere Schlagverluste hinnehmen. Danielle Modder gleich fünf am Stück, Victoria Bauer drei – ein Birdie hält sie zwar dagegen, den Abstand weiter verkürzen kann aber auch sie nicht. Stattdessen wird die Finalrunde zu einer einseitigen Angelegenheit für Ebner. Zwar fällt sie zwischendurch wieder auf Even Par zurück, auf den Back Nine macht sie mit drei weiteren Birdies bei einem Bogey aber alles klar.

Schlussendlich liegt sie nach der 69, der geteilt besten Runde bei den Damen, bei +2 fürs Turnier und hat sieben Schläge Vorsprung auf die zweitplatzierte Niederländerin Modder (+9). Rang drei sichert sich noch Isabella Holpfer (+12) dank einer Aufholjagd mit drei Birdies auf den Back Nine – zuvor hat sie zwei Doppelbogeys kassiert. Johanna Janisch und Victoria Bauer schließen das Turnier ebenfalls bei +12 ab, haben im Kartenstechen laut Ausschreibung aber das Nachsehen.   

Internationale Österreichische Amateurmeisterschaft 2024

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