Italian Open

DP World Tour – 27.-30. Juni | Adriatic Golf Club, Cervia/Italien  

 Schwab klettert noch in die Top Ten. Wiesberger bringt das Turnier wieder gut zu Ende

Nach drei Jahren im Marco Simone Golf & Country Club, Austragungsort des Ryder Cups 2023, findet die traditionsreiche Italian Open (erstmals 1925 ausgetragen) heuer zum ersten Mal im Adriatic Golf Club in Cervia in der Region Emilia-Romagna statt. Wo diese Woche übrigens auch die Tour de France startet, die bei der zweiten Etappe am Sonntag am Golfplatz vorbeiführt. Aus österreichischer Sicht sind alle drei Tourspieler am Start. Bernd Wiesberger, der diesen Monat bereits an dem ersten DP World Tour Sieg seit seiner Rückkehr gekratzt hat, gehört zur Riege der ehemaligen Champions – er gewann das Turnier 2019 im Rahmen der Rolex Series. Matthias Schwab wurde damals geteilter Vierter, hat auf italienischen Boden also ebenfalls Erfolge gefeiert. Gleiches gilt für den dritten Österreicher im Bunde. Lukas Nemecz hat seinen zweiten Platz 2021 aber noch auf der Challenge Tour eingefahren. Als Bonus erhalten die besten zwei bisher nicht qualifizierten Spieler auch diese Woche ein Ticket für die Open Championship. 

Runde 1 - Die drei Österreicher platzieren sich zum Auftakt im Mittelfeld, alles liegt aber noch eng beisammen

Bernd Wiesberger hat heute ungewohnte Probleme das Kurzgemähte zu treffen und kassiert deswegen auf Loch 2 (Par 4) ein erstes Bogey. Es bleibt aber lange Zeit bei nur einem Schlagverlust. Zudem schlägt er bereits mit einem Birdie auf Loch 3 (Par 4) zurück. Vor dem Turn nimmt er noch ein Birdie auf Loch 7 (Par 5) mit, auf Loch 9 (Par 4) verpasst er trotz präziser Annäherung hingegen den kurzen Birdie-Putt. Auf Loch 10 (Par 4) klappt es hingegen aus größerer Distanz. Nach wie vor hat er aber zu kämpfen. Ein Bogey nach Ausflug in den Grünbunker auf Loch 13 (Par 4) kann er nicht vermeiden. Mit zwei Birdies auf den letzten drei Spielbahnen wäre ihm auch noch ein gutes Finish gelungen, auf dem Par 3 von Loch 17 landet er jedoch erneut im Grünbunker und kassiert nach einem misslungenen Schlag ein Doppelbogey. Mit der 71 (-1) liegt er zwar nur auf Rang 51, Platz 20 ist aber nur zwei Schläge entfernt.

Matthias Schwab und Lukas Nemecz liefern beide eine Even-Par-72 ab und liegen nur knapp dahinter. Ihre Scorekarten haben zudem große Ähnlichkeit. Der größte Unterschied: Schwab startet auf Loch 1 und fängt mit einem Birdie auf Loch 3 (Par 4) an, muss kurz darauf aber zwei Bogeys binnen drei Löchern hinnehmen. Beide Male verpasst er das Grün, auf Loch 4 (Par 4) landet er im Rough auf Loch 6 (Par 3) im Grünbunker. Gleich nach dem Turn gelingt ihm auf Loch 10 aber wieder der Ausgleich. Auf Loch 15 (Par 5) muss er aber nochmals hart ums Par kämpfen.

Nemecz beginnt hingegen auf Loch 10 und notiert auf den Back Nine nur Pars. Nicht nur ein oder zweimal muss er dabei sein Können im Kurzspiel beweisen um keinen Schlagverlust zu kassieren. Auf Loch 1 (Par 4) kommt mit einem Birdie erstmals Bewegung ins Spiel. Auf Loch 2 (Par 4) muss er hingegen wieder eine Rettungsaktion starten. Bei seinem durchaus vermeidbaren Bogey-Doppelpack lässt ihm sein Spiel hingegen kurz in Stich. Das Par 5 von Loch 7 kann er jedoch dank perfekter Annäherung zum Birdie nutzen und sich wieder auf Even-Par zurückspielen.

Runde 2 – Wiesberger und Schwab spielen weiter mit. Nemecz verpasst den Cut

Bernd Wiesberger startet auf den Back Nine zwar nicht ohne Schwierigkeiten in die Runde, wenn gefordert rettet er sich aber mit Bravour und von Loch 12 weg notiert er drei Birdies binnen vier Löchern – zwei davon auf Par 5 Bahnen. Es läuft aber nach wie vor nicht rund. Dennoch geht er zumeist mit dem Par vom Grün. Auf Loch 4 (Par 4) schießt er die Annäherung jedoch rechts in Wasser und hat gleich ein Doppelbogey zu Buche stehen. Ein weiteres Bogey kommt per Drei-Putt nach einer misslungenen Annäherung aus etwa 90 Metern auf dem Par 5 von Loch 7 hinzu. Zum Abschluss kommt dafür ein unerwartetes Birdie per Chip-In auf die Scorekarte. Mit der zweiten 70 (-1) liegt er vor dem Wochenende auf Rang 45.

Matthias Schwab startet ebenfalls auf den Back Nine und notiert die ersten beiden Schlaggewinne auf den Löchern 14 (Par 3) und 15 (Par 5). Unmittelbar darauf folgen aber zwei schwache Grünschläge die ihm ein Doppelbogey und ein Bogey einbringen. Auf den Front Nine bringt er die Runde aber wieder in den roten Bereich. Binnen vier Löchern kommen drei Birdies auf die Scorekarte. Zwar muss er auf dem folgenden Par 5 noch ein abschließendes Bogey mitnehmen, die 70 (-1) reicht aber um sich in genau auf der Linie in den Cut zu spielen.

Lukas Nemecz muss das Turnier hingegen beenden. Drei Bogeys bei zwei Birdies sind nach der 71 (Even) vom Vortag zwei Schlagverluste zu viel. Oder Schlaggewinne zu wenig. Chancen gibt es zwar, vielversprechend sind aber nicht wirklich viele. Entweder es mangelt an Präzision bei den Annäherungen, oder es fehlt ihm das nötige Glück auf den Grüns. Mit der 72 (+1) bleibt ihm jedenfalls nichts anders übrig als die Saison andernorts fortzusetzen.

Runde 3 – Schwab verbessert sich erneut um einen Schlag und liegt nun vor Wiesberger

Matthias Schwab spielt am Moving Day sicher und ist fast immer zur Stelle, wenn es brenzlig wird. In den roten Bereich spielt er sich mit einem Birdie-Doppelpack auf den Löchern 5 (Par 4) und 6 (Par 3). Beide Bahnen konnte er bereits in der Runde zuvor zum Schlaggewinn nutzen. Auf Loch 8 (Par 3) bringt ihn der Abschlag dafür in Schwierigkeiten, die zu einem Drei-Putt und dem einzigen Bogey des Tages führen. Gleich nach dem Turn legt er mit einem Birdie auf Loch 10 (Par 4) aber wieder nach. Weitere Schlaggewinne kommen aber nicht mehr hinzu. Fehler kann er aber auch stets ausmerzen. Nach gesamt 69 (-2) Schlägen liegt er nunmehr auf Rang 43 (-3), nur noch drei Schlägen hinter den Top 20.

Bernd Wiesberger findet sich zu Beginn, abgesehen von kurzen Ausnahmen, gut zurecht und ist auf den Grüns auch zweimal erfolgreich. Auf den Löchern 3 (Par 4) und 6 (Par 3) locht er jeweils zum Birdie. In weiterer Folge kommt aber kein Schlaggewinn mehr auf die Scorekarte. Mit einer Erfahrung wie sein Landsmann, aus ähnlicher Position leistet er sich ebenfalls einen Drei-Putt, beginnt auf Loch 8 noch dazu der Rückfall. Bitter ist auf den Back Nine vor allem das leicht vermeidbare Drei-Putt-Bogey auf Loch 13 (Par 4). Auf Loch 15 (Par 5) ist dafür bereits der Abschlag auf Abwegen. Mit einem Bogey rettet er aber zumindest noch ein akzeptables Ergebnis. Nach der 72 (+1) liegt er zwei Schläge hinter seinem Landsmann auf Rang T56 (-1).

Finalrunde – Schwab klettert noch in die Top Ten. Wiesberger bringt das Turnier wieder gut zu Ende

Matthias Schwab spielt die Finalrunde nahezu fehlerfrei und hält die Scorekarte frei von Schlagverlusten. Auf den Front Nine trifft er – außer auf dem Par 3 von Loch 8 – jedes Grün, die Ausbeute ist mit einem Birdie aber noch zu wenig um sich entscheidend zu verbessern. Mit einem Birdie-Doppelpack auf den Löchern 10 und 11 (beide Par 4) – dank perfekter Annäherung und dank Birdie-Putt aus mehr als zehn Metern – geht es aber wieder aufwärts. Auf dem Par 5 von Loch 12 ist er zwar auf Abwegen unterwegs, schafft vom benachbarten Fairway aber den Rückpass und rettet noch das Par. Bis zum Finish bewegt sich nichts mehr. Auf dem abschließenden Par 4 von Loch 18 gelingt ihm aber noch ein weiteres Birdie, das ihm noch Platz T10 (-7) einbringt. Mit der 67 (-4), der zweitbesten Runde am Finaltag, verbessert er sich somit um stolze 33 Plätze.

Bernd Wiesberger startet mit zwei Birdies auf den Front Nine und notiert zumeist sicher die Pars. Auf dem Par 5 von Loch 7 ist die Annäherung mit dem dritten Schlag jedoch nicht ideal platziert, und als Draufgabe muss er sogar ein Drei-Putt-Bogey notieren. Auf Loch 9 (Par 4) ist der Grünschuss hingegen äußerst präzise. Das Birdie nimmt er problemlos mit. Gleiches gilt für Loch 10 (Par 4) – hier reicht sogar das Tap-In zum Birdie. Auf den nächsten drei Bahnen streut er jedoch zumindest einen schlechten Schlag pro Loch ein und geht jeweils mit Bogey vom Grün. Mit Birdies auf den Löchern 14 (Par 3) und 15 (Par 5) liefert er aber umgehend die passende Antwort und erspielt sich noch eine 69 (-2). Damit klettert er das Leaderboard noch auf Rang 42 (-3) nach oben.

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