D+D REAL Czech Masters

Wiesberger schließt das Turnier erfolgreich ab. Nemecz kommt der feine Touch auf den Grüns abhanden, kann aber ebenfalls positiv resümieren

DP World Tour – 15.-18. August | PGA National OAKS, Prag/Tschechien

Seit der Erstaustragung im Jahr 2014 hat das D+D REAL Czech Masters in der Karriere einer Reihe von Spielern für denkwürdige Momente auf der DP World Tour gesorgt. In neun Ausgaben konnten sechs Spieler ihr erstes DP World Tour Turnier hier gewinnen. Beim zehnten Jubiläum wird allerdings auf einem neuen Platz gespielt. Schauplatz ist erstmals der PGA National OAKS Prague, der erst im Sommer 2020 alle 18 Löcher eröffnet hat. Platzkenntnisse müssen sich somit erst erspielt werden. Nach drei Wochen Pause ist es für Österreichs Trio zudem die Rückkehr in den Wettkampfmodus. Bernd Wiesberger steht im Ranking in den Top 50 und kann entspannt das Saisonfinale, die neu geschaffenen „Back 9“ stehen knapp bevor, in Angriff nehmen. Matthias Schwab hält sich konstant in den Top 100 und will in den nächsten vier Turnierwochen noch einen Schritt nach vorne machen. Lukas Nemecz liegt knapp außerhalb der Top 116 und braucht in den nächsten Wochen bessere Ergebnisse um auf dem Weg zur Tourkarte für nächste Saison nicht in Not zu geraten.

Runde 1 - Wiesberger und Nemecz halten gut mit, Schwab liegt nicht weit zurück

Bernd Wiesberger nützt zu Beginn gleich zwei von drei Birdie-Putts und kann den Flow im weiteren Verlauf der Runde aufrechterhalten. Zwei Bogeys mischen sich allerdings auch darunter. Auf Loch 5 (Par 4) und auf Loch 8 (Par 3), jeweils nach einem Ausflug in den Bunker. Dazwischen kommen auf den beiden Par 4s aber auch zwei weitere Birdie auf die Scorekarte. Nach dem Turn macht er auf Loch 10 (Par 4) gleich weiter und auch die beiden Par 5 Bahnen auf den Back Nine kann er mit Birdies erfolgreich gestalten. Es hätten aber gut und gerne noch zwei drei Birdie-Putts mehr fallen können. Mit der 67 (-5) ist der Auftakt aber jedenfalls geglückt.

Nur einen Schlag hinter seinem Landsmann reiht sich Lukas Nemecz mit einer 68 (-4) ein. Er beginnt mit einem Birdie auf Loch 10, muss aber nach einem Penalty und dem folgenden Doppelbogey auf Loch 12 (Par 4) aber auch früh einen Rückschlag einstecken. Besser als mit einem Eagle vom Vorgrün auf dem Par 5 von Loch 13 kann man aber nicht antworten. Und dank zwei weiteren Birdies bis zum Turn spielt er sich weiter vor. Da der Driver immer noch Probleme bereitet kommt auf Loch 2 (Par 4) ein weiteres Bogey hinzu. In zwei anderen Fällen kann er das Par noch retten. Nach einem Birdie-Doppelpack auf den Löchern 3 und 4 (Par 5) geht die Runde aber sicher zu Ende.

Zwar weniger Fehlschläge, aber auch weniger Birdies hat Matthias Schwab auf der Scorekarte verzeichnet. Nach einer gelungenen Rettungsaktion zum Auftakt, nimmt er sein erstes Birdie auf Loch 12 mit. Einmal kann er sich auf den Back Nine nicht aus einer misslichen Lage befreien und kassiert auf Loch 17 den Schlagverlust. Nach dem Turn kann er sich auf den beiden Par 5 Bahnen Birdies erspielen, ansonsten sind die Chancen eher mau. Ein Bogey auf Loch 8 kommt aber auch noch hinzu. Mit der 71 (-1) hält sich der Rückstand aber noch in Grenzen.

Runde 2 – Wiesberger bleibt auf dem Gaspedal, Nemecz in Lauerstellung. Schwab scheitert knapp am Cut

Wiesberger legt mit einem Bogey zum Auftakt auf Loch 10 zwar einen Fehlstart hin. Im weiteren Verlauf der Runde sind die Abschläge und Annäherungen aber zumeist gut genug, um nicht mehr in die Bredouille zu geraten. Die Par 5 Bahnen kann er im Gegenzug nicht wie gewünscht ausnutzen, Schlaggewinne erspielt er sich dennoch wieder einige. Auf den Back Nine auf den Löchern 11 (Par 3) und 15 (Par 4). Auf dem kurzen Par 4 von Loch 1 verpasst er zwar mit seiner Attacke das Grün, chippt den Ball aber über den Bunker ins Loch und nimmt so ein Eagle mit. Und dank zwei weiteren Birdies kommt er erneut mit 67 (-5) Schlägen ins Clubhaus und liegt vor dem Wochenende auf Rang 7 (-10) an.

Die drei Wochen Sommerpause haben auch Lukas Nemecz gut getan. Zwar ist er mit seinem langen Spiel nicht immer zufrieden und muss mehr kämpfen als ihm recht ist, mit einem guten Spiel auf – ein Drei-Putt-Bogey mischt sich dennoch unter – und rund um die Grüns macht er aber einiges wieder wett. Zu Beginn muss er allerdings ein erstes Bogey auf Loch 1 hinnehmen. Mit einem Birdie-Triplepack von Loch 4 bis Loch 6 spielt er sich bereits unter Par. Selbst drei weitere Bogey im Verlauf der Runde können daran nichts mehr ändern, vor allem dank eines weiteren Eagles auf Loch 13 – erneut chippt er den Ball dabei vom Vorgrün ins Loch. Mit der 70 (-2) reiht er sich vor dem Wochenende knapp außerhalb der Top 30 ein.

Matthias Schwab fängt die Runde statt mit einem Birdie aus kurzer Distanz mit einem unverhofften Drei-Putt-Bogey aus unter einem Meter an, lässt sich aber nicht aus der Fassung bringen. Dank eines Birdie-Doppelpacks auf den Löchern 3 und 4 ist er zudem wieder schnell auf Kurs. In weiterer Folge will allerdings kein weiterer Birdie-Putt fallen und auf Loch 12 (Par 4) muss er nach einem verzogenen Abschlag einen zweiten Schlagverlust hinnehmen. Damit liegt er knapp über den Strich und im Finish dementsprechend unter Druck. Die beiden Par 5 Bahnen kann er zwar nicht nutzen, dafür nimmt er auf den Par 4s von Loch 14 und auf den letzten Drücker auf Loch 18 Schlaggewinne mit. Vor den Nachmittagspartien liegt er mit der 70 noch über dem Strich und muss lange zittern. Für den Cut reicht sein Score (-3) aber um einen Schlag nicht.

Runde 3 – Nemecz ist an seinem Geburtstag in Birdielaune und schafft den Anschluss zu Landsmann Wiesberger

Lukas Nemecz lässt es an seinem 35. Geburtstag ordentlich krachen und fühlt sich dabei eher wie 25. Der Start in den Moving Day geht allerdings noch schief. Ein verzogener Abschlag und ein Drei-Putt bringen ihn aber nicht aus der Feierlaune. Er spielt weiter aggressiv und belohnt sich dafür selbst. Mit fünf Birdies auf den nächsten sechs Löchern legt er eine tolle Serie hin und klettert am Leaderboard steil nach oben. Auf dem Par 5 von Loch 13 gelingt ihm heute „nur“ das Birdie, sein Eagle holt er dafür auf dem Par 5 von Loch 16 nach. Dazwischen leistet er sich allerdings ein weiteres Drei-Putt-Bogey auf Loch 15. Mit der 67 (-5) schließt er dennoch zu Landsmann Bernd Wiesberger auf. Das Duo geht von Rang 12 (-11) in den Schlusstag.

Bernd Wiesberger bringt nach seinen beiden 67er-Runden am Moving Day eine 71 (-1) ins Clubhaus. Auf den Front Nine wechselt sich Licht und Schatten ab. Zwei Bogeys und zwei Birdies auf den ersten fünf Löchern, sowie ein Bogey auf Loch 9 (Par 5) nach Problemen rund ums Grün kommen auf die Scorekarte. Auf den Back Nine spielt er nahezu fehlerfrei, auf dem Par 3 von Loch 17 muss er allerdings mit Mühe das Par retten. Und beide Par 5s kann der Burgenländer zu einem Schlaggewinn nutzen. Damit kann er sich noch in aussichtsreicher Position für einen Spitzenplatz halten. Die Spitze liegt bei -16.

Finalrunde – Wiesberger schließt das Turnier erfolgreich ab. Nemecz kommt der feine Touch auf den Grüns abhanden, kann aber ebenfalls positiv resümieren

Bernd Wiesberger ist mit seinen Eisen in der Finalrunde nicht zu schlagen, lässt kein Green in Regulation aus und erspielt sich auch viele gute bis fast unfehlbare Birdie-Chancen. Nach einer Aufwärmphase locht er von Loch 3 bis Loch 7 vier von fünf Versuchen und nach einer kurzen Pause folgt auf Loch 10 der nächste Schlaggewinn. Ohne Schlagverlust bleibt er allerdings nicht, auf dem Par 3 von Loch 11 leistet er sich einen Drei-Putt. Danach geht der nötige Touch verloren, nur noch auf Loch 13 (Par 5) kann er den Ball zum Birdie versenken. Mit der dritten 67 (-5) erobert er aber wieder die Top Ten und beendet das Turnier auf Rang 6 (-16). Nur der Sieger ist ihm um mehr als drei Schläge enteilt.

Lukas Nemecz geht schlaggleich mit Wiesberger in die Finalrunde, lässt seine Chancen auf den Grüns aber zumeist ungenutzt um mithalten zu können. Im langen Spiel ist er eigentlich besser unterwegs als in den Runden zuvor, das Loch ist für ihn heute laut eigener Aussage aber wie zugenagelt. Bogeys fängt er sich zwei ein. Einmal nach einem Ausflug in den Grünbunker, den zweiten per Drei-Putt. Entgegenzusetzen hat er drei Birdies. Mit der 71 (-1) kann er aber nicht mehr vorne mitspielen und fällt noch auf Rang 28 (-12) zurück.

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