124. US Open

PGA Tour/DP World Tour – 13.-16. Juni | Pinehurst Resort & Country Club, North Carolina/USA  

Straka beendet das Turnier mit einer 72, an der Spitze kommt es zum finalen Drama

Die mit Spannung erwartete 124. US Open im Pinehurst Resort & Country Club (Course No. 2) steht diese Woche im Turnierkalender und wird die Profis von Tee to Green extrem fordern. Die Fairways zu treffen ist alles andere als ein Kinderspiel, aber beinahe Pflicht um nicht in Bedrängnis zu kommen, denn rings herum wartet dickes Rough. Die in fast alle Richtungen abfallenden Grüns wurden bei der letzten US Open an Ort und Stelle (2014) in nur knapp über 55% der Fälle getroffen. Und selbst wenn das gelingt, ist das Par noch lange nicht gesichert. Präzision war aber auch letzte Woche gefragt. Sepp Straka und Kollegen sind auf die Challenge also bestens vorbereitet. Und Straka hat seinen sehr guten Saisonergebnissen mit Platz T5 einen weiteren Spitzenplatz hinzugefügt. In den letzten beiden Jahren hat der Österreicher allerdings keine guten Erfahrungen bei der US Open gesammelt. Zweimal in Folge verpasste er den Cut. Sein einziges Ergebnis bisher: T28 im Jahr 2019.

Runde 1 – Straka schafft sich mit einer Par-Runde eine gute Ausgangsposition für einen Spitzenplatz

Sepp Straka startet auf Tee 10 wackelig und verzieht seinen Abschlag weit nach rechts. Er kann sich auf dem Par 5 aber wieder ins Spiel bringen und verpasst auf dem Grün aus drei Metern den ersten Birdie-Putt. In weiterer Folge findet er zu seiner gewohnt hohen Präzision vom Tee und verpasst auf den Back Nine keinen weiteren Fairway. Auf Loch 11 (Par 4) muss er dennoch ein erstes Bogey notieren, nachdem er sich aus dem Grünbunker das Par nicht mehr retten kann. Obwohl er auf dem folgenden Par 4 Pech hat und der Grünschlag links vom Grün hüpft, schlägt er dank einem sehenswerten Chip-In sofort mit einem Birdie zurück. Befreit spielt er nun wie ein Uhrwerk und trifft bis zum Turn jedes Grün. Auf Loch 18 (Par 4) so präzise, dass er aus knapp zwei Metern kein Problem hat ein zweites Birdie mitzunehmen.

Auch auf den Front Nine gibt er sich zunächst keine Blöße. Auf Loch 5 muss er sich jedoch durch die Waste Area bis zum Grün kämpfen und kann auch das zweite Par 5 nicht zu etwas Verwertbaren nutzen. Auf dem Par 3 von Loch 6, dem heute schwersten Loch des Platzes, fällt er zudem auf Even Par zurück. Aus knapp 19 Metern kann er den Ball erst mit dem dritten Putt im Loch unterbringen. Bis ins Finish ändert sich am Score nun nichts mehr. Mit der 70 schlägt er sich gut, auch wenn mehr drinnen gewesen wäre. Der Auftakt ist mit Platz T15 und fünf Schlägen Rückstand auf das Führungsduo McIlroy/Cantlay jedenfalls geglückt.

Runde 2 – Erlebnisreicher Tag für Straka! Inklusive Hole-in-One als großes Highlight. Dennoch fällt er zurück

Neben dem herausfordernden Platz bringt in Runde zwei auch die Hitze die Spieler ordentlich ins Schwitzen. Sepp Straka ist immerhin schon am Vormittag auf der Runde. Diesmal beginnt er auf den schwierigeren Front Nine und muss auf den Grüns prompt um die Pars kämpfen. Auf den ersten beiden Löchern kann er sich dank starken Par-Putts aus knapp zwei bzw. drei Metern noch retten. Auf Loch 3 (Par 4) muss er aber eine bittere Pille schlucken. Die Annäherung trifft präzise den Fahnenstock und springt regelrecht zurück. Mit aufkommendem Ärger geht die Rettungsmission jedoch gründlich schief. Erst der siebente Schlag findet den Weg ins Loch. Nach dem Triplebogey folgt auf Loch 4 (Par 4) gleich der nächste Schlagverlust. Ein Birdie auf Loch 5 (Par 5) bringt auch keinen Umschwung, denn auf dem herausfordernden Par 3 von Loch 6 kommt bereits das nächste Bogey auf die Scorekarte.

Kurz vor dem Turn reißt Straka die Hände aber wiedermal auf dem Tee nach oben. Der Abschlag auf Loch 9 landet soft auf dem Grün und nimmt sofort Kurs Richtung Fahne. Und kurze Zeit später fällt er seelenruhig ins Loch zum Hole-in-One. Nach Assen beim Par 3 Contest beim Masters erstmals im Rahmen einer offiziellen Runde auf der PGA Tour. Beflügelt nutzt er nach dem Turn auch das zweite Par 5 (Loch 10) zum Birdie. In weiterer Folge trifft er weiter sicher die Fairways – heute verpasst er nur einen einzigen – und findet öfter die Grüns, bleibt aber ohne Erfolgserlebnis. Auf dem Par 3 von Loch 15 beißt er sich wiederum an den abfallenden Grüns die Zähne aus und notiert ein letztes Bogey. Denn auf Loch 16 (Par 4) rettet er sich noch mit einem weiteren langen Par-Putt. Mit heute 72 (+2) Schlägen geht es am Leaderboard aber nicht weit zurück. Aktuell liegt er innerhalb der Top 30.

Runde 3 – Straka verliert am Moving Day die Spitzenplätze aus den Augen

Am Moving Day bietet sich den Spielern noch weniger Raum für Ungenauigkeiten. Einige Schwere Fahnenpositionen und die durchgehärteten Grüns machen die Runde zu einem noch härteren Test. Nur sechs Spieler können eine Runde unter Par für sich verbuchen. Sepp Straka ist davon heute leider weit entfernt. Vom Tee zeigt er zwar weiter kaum Schwächen, bei den Annäherungen und im kurzen Spiel lässt der 31-jährige jedoch einige Schläge liegen. Das erste Bogey notiert er auf Loch 2 (Par 4) nach einem Drei-Putt. Auf dem heute nur knapp 290 Meter langen Par 4 von Loch 3 attackiert er das Grün und platziert sich vielversprechend, kann davon aber nicht profitieren. Und auch auf dem Par 5 von Loch 5 kann er nach der guten Vorbereitung nichts Zählbares mitnehmen.

Auf den Front Nine kommt immerhin nur mehr ein Bogey auf Loch 6 (Par 3) hinzu – nach einem Ausflug in den Grünbunker. Nach dem Turn fasst er jedoch noch sechs weitere Schlagverluste aus. Auf Loch 10 (Par 5) verfehlt er das Grün und kommt mit dem Chip nicht nah genug an die Fahne. Auf Loch 13 (Par 4) muss er aus dem Grünbunker hingegen den Rückwärtsgang einlegen und verzweifelt – wie heute viele seiner Kollagenen – zumindest einmal völlig mit den gemein gefährlichen Fahnenpositionen. Schlussendlich wird es ein Triplebogey. Im Finish folgen noch zwei weitere Bogeys nach weiteren Ungenauigkeiten im Kurzspiel. Er bleibt somit heute ohne Schlaggewinn, was selbst bei den größten Herausforderungen selten bis nie der Fall ist. Vor dem Schlusstag liegt Straka nach der 78 (+8) nur mehr auf Rang T61 (+10).

Finalrunde – Straka beendet das Turnier mit einer 72, an der Spitze kommt es zum finalen Drama

Sepp Straka kann in der Finalrunde ohne großen Druck aufspielen, stellt sich nur die Frage ob das auf der Anlage bei den Bedingungen ein Vergnügen ist. Der Österreicher bringt die Aufgabe jedenfalls solide hinter sich. Zunächst kann er die ersten Schlagverluste noch dank starken Par-Putts verhindern. Auf Loch 9 (Par 3) ist es allerdings soweit und das Unvermeidliche passiert, das erste Bogey kommt auf die Scorekarte. Ein Easy-Birdie auf Loch 10 (Par 5) sorgt nicht für einen Umschwung. Binnen der nächsten vier Löcher notiert er im Gegenzug drei weitere Schlagverluste. Auf der letzten Spielbahn sorgt er noch mit einem Birdie für einen positiven Abschluss, mit der 72 (+2) landet er schließlich auf Rang T56 (+12).

An der Spitze vergibt Rory McIlroy mit drei Bogeys auf den letzten vier Löchern nicht nur den Sieg, sondern verpasst mit dem abschließenden Schlagverlust auf Loch 18 auch noch das Playoff gegen Bryson DeChambeau. Der seinerseits aus dem Grünbunker den Ball an die Fahne spielt und den Ball versenkt, während der Nordire von der Grünkante puttet und den kurzen Par-Putt im finalen Drama liegen lässt.

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